Truist Championship

PGA Tour – 8.-11. Mai | The Philadelphia Cricket Club, Flourtown/Pennsylvania

Die PGA TOUR betritt diese Woche neue Fairways: Erstmals wird ein Turnier im traditionsreichen Philadelphia Cricket Club ausgetragen. Normalerweise wäre Quail Hollow Gastgeber des sechsten Signature Events der Saison, da aber die PGA Championship kommende Woche auf dem Platz in Charlotte (North Carolina) stattfindet, rückt nun ein neuer Schauplatz ins Rampenlicht, der bereits vor über 100 Jahren entworfen wurde und dennoch kaum Adaptierungen (neben einem neuen Routing) für die Elite des Golfsports benötigt. Denn der Wissahickon Course fordert die Spieler auf eher traditionelle Weise: Viele erhöhte oder mehrstufige Grüns, die von insgesamt 118 teils bedrohlichen Bunkern verteidigt werden. Wovon üblicherweise vor allem präzise Ballstriker profitieren. Kontrolliertes Risiko wird hier eher belohnt. Eine Besonderheit ist das knapp über 500 Meter lange Par 5 der 15. Bahn (ursprünglich Loch 7 für Mitglieder). Hier lauern 13 Fairway-Bunker, elf davon bilden das sogenannte „Great Hazard” – eine echte Prüfung für Strategie und Nervenstärke, besonders wenn es um den Turniersieg geht. 

Das Wetter könnte bereits an den ersten beiden Tagen eine tragende Rolle spielen: Am Donnerstag wird Regen erwartet, der den Platz zwar weicher, aber auch länger macht. Für Freitag ist weiteres Regenwetter bei kühleren Temperaturen und Wind angesagt. Am Wochenende soll sich das Wetter wiederum beruhigen. 

Allessamt gute Voraussetzungen für Österreichs Topspieler Sepp Straka, der in den Statistiken „Strokes Gained: Tee to Green” und „SG: Approach the Green” zu den Top 5 gehört. Zudem reist der 32-Jährige mit beeindruckender Form nach Pennsylvania: In der laufenden Saison hat er neben einem Sieg bereits acht Top-15-Platzierungen erzielt – zuletzt gleich zwei in Folge nach dem verpassten Cut beim US Masters. Und auch bei den Signature Events zeigte er heuer seine große Klasse: vier seiner fünf Signature Turniere beendete er in den Top 15. Damit gehört Straka zur absoluten Elite der PGA TOUR und liegt aktuell auf dem hervorragenden 4. Rang im FedExCup. Am Donnerstag startet er um 18:37 Uhr (MESZ) gemeinsam mit zwei weiteren FedExCup-Hochkarätern, Russell Henley (Platz 5) und Ludvig Åberg (Platz 7). 

Strakas Erfolgsgeschichte setzt sich fort: Vierter PGA-Tour-Triumph, erster Sieg bei einem Signature Event – Top 10 der Welt! 

Der nächste Meilenstein! Sepp Straka hat mit dem Gewinn der Truist Championship, einem von acht Signature Events der PGA TOUR, nicht nur seinen vierten Karrieresieg gefeiert, sondern auch das bisher größte sportliche Ausrufezeichen seiner Laufbahn gesetzt. Mit einem souveränen Auftritt im traditionsreichen Philadelphia Cricket Club triumphiert der gebürtige Wiener zwei Schläge vor den Major-Siegern Justin Thomas und Shane Lowry – und katapultiert sich damit als erster Österreicher überhaupt in die Top 10 der Weltrangliste (Platz 9)

Das alles ist das Resultat akribischer Arbeit – und nur die Spitze des Eisbergs in einer bereits zuvor herausragenden Saison 2025, in der er – neben seinen nun zwei Saisonsiegen – bereits acht Top-15-Ergebnisse eingefahren hat. Damit ist er aktuell Zweiter im FedExCup, direkt hinter Masters-Champion Rory McIlroy, und hat sein Ticket für die vierte TOUR Championship in Folge sowie für den Ryder Cup 2025 so gut wie in der Tasche. Superstar McIlroy wartete sogar am 18. Grün, um persönlich zu gratulieren: „Zum Glück bringt dir dieser Sieg Ryder-Cup-Punkte“, scherzte der Nordire. Straka: „Das bedeutet mir viel. Ich war wegen des Amex-Sieges im Rückstand – jetzt schaut es richtig gut aus.“ 

Harte Arbeit zahlt sich aus 

Was Strakas Sternstunden so besonders machen, ist nicht nur der aktuelle Erfolg – sondern auch, wie hart sie erarbeitet wurden. Nach seinem ersten PGA-Tour-Sieg war er noch weit von der Elite entfernt, kämpfte mit Leistungsschwankungen und galt als „Wundertüte“. Der Durchbruch zu einem der konstantesten Spieler der Welt kam nicht von allein: „Ich habe einfach immer weiter an meinem Spiel gearbeitet – egal, wo ich stand“, so Straka nach seinem Triumph. „Ich hatte nie die größten Erfolge im Junior- oder College-Golf, aber ich bin drangeblieben. Jetzt zahlt sich all die harte Arbeit aus.“ 

Der 32-Jährige hat sein Spiel in den vergangenen Jahren systematisch verfeinert: Sein Eisenspiel gehörte schon länger zu den besten auf der PGA TOUR. Statt auf maximale Länge vom Tee setzt er mittlerweile aber gezielt auf Präzision und Kontrolle – und hat sich damit gemeinsam mit seinem Coach bewusst gegen den Trend des modernen Power-Golfs entschieden. Diese Transformation setzte ein, als er kurz vor seinem ersten Tour-Sieg begann, mit Schwungtrainer John Tillery zu arbeiten. Das Ziel war klar: mehr Fairways treffen, um die Stärke mit den Eisen gezielt ausspielen zu können. Innerhalb kürzester Zeit waren die Ergebnisse konstanter und der Weg nach oben gezeichnet.  

Auch beim Putten hat sich Straka nunmehr deutlich weiterentwickelt: Durch eine veränderte Technik machte er einen Sprung um 40 Plätze in der Kategorie Strokes Gained: Putting. Diese neu gewonnene Stärke ergänzt sein Eisenspiel perfekt – das zeigt sich eindrucksvoll bei der Truist Championship, wo er in dieser Kategorie Rang 2 belegt. 

Und auch dank seines Charakters bewährt er sich im direkten Duell mit seinen Konkurrenten. Auch im Fight im finalen Flight mit Shane Lowry, ein Duell, das geprägt war von Respekt als auch sportlicher Rivalität: „Shane ist ein großartiger Typ. Einer meiner Lieblingsgegner auf dem Platz“, so Straka. „Er ist ein leidenschaftlicher Kämpfer, aber auch ein sehr guter Freund. Es war richtig schön, mit ihm um den Sieg zu kämpfen. Ich bin dankbar für so ein Duell.“ 

Finalrunde der Extraklasse 

Das zeigte sich auch auf dem Platz: Nach Runden von 63, 67 und 66 ging Straka am Sonntag aus geteilter Führung in den Schlusstag. In einem packenden Duell mit Lowry hatte mal der eine, mal der andere die Oberhand. Straka verlor die Führung kurzzeitig nach Bogeys auf den Löchern 10 und 11, blieb danach jedoch fehlerfrei – und setzte sich mit Präzision und eiskalten Nerven im Finish mit einer 68er-Runde und gesamt -16 durch. 

Die Vorentscheidung fiel an Loch 16: Während Lowry das Grün verfehlte und ein Bogey kassierte, rettete Straka souverän das Par. Nach weiteren Unsicherheiten seines Kontrahenten auf der 18 hätten ihm drei Putts zum historischen Erfolg gereicht – doch er machte mit einem sicheren Zwei-Putt den Sack zu. „Das ist der größte Sieg meiner Karriere“, so Straka sichtlich bewegt. „Ich bin unglaublich dankbar für mein Team, das mich jede Woche unterstützt – auch wenn sie mal nicht vor Ort sind.“ Statt seinem üblichen Caddie Duane Bock war diesmal etwa sein Freund und Mini-Tour-Profi Drew Mathers am Bag. 

Straka als Aushängeschild für Golf-Österreich 

Mit diesem Erfolg hat sich Straka endgültig als einer der besten und konstantesten Spieler der Welt etabliert. Sein Name steht mittlerweile regelmäßig auf den Favoritenlisten der Experten – und das nur eine Woche vor dem nächsten Major, der PGA Championship in Quail Hollow, wo er 2024 mit einem Top-10-Ergebnis glänzte. „Es ist einfach großartig, Österreich auf dieser Bühne vertreten zu dürfen“, so Straka. „Ich bin stolz, diese Fahne hochzuhalten – und hoffe, dass noch viele weitere junge Golfer diesen Weg gehen.“ 

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